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» Redaktion BORDGESCHICHTEN |
19.12.2025, 13:48 |
4. Advent: Aus einem eingereichten Beitrag für die BORDGESCHICHTEN, der nun auch im Band 25 leider nicht mehr erscheinen wird:
Zwei oder drei Matrosen hatten während ihres Landganges auf dem Bund in Shanghai etwas vom Schattenboxens, dem Qi Gong, einer traditionellen chinesischen Übung zur Kultivierung von Körper und Geist, mitbekommen oder auch nur davon gehört. Wie auch immer, sie begannen an Bord diese Verrenkungen zu trainieren und gingen ab sofort bei der Erledigung ihrer Arbeitsaufgaben mit besonderer Gewandtheit zu Werke. Wenn sie in die Verlegenheit kamen, einen schwierigen Auftrag zu erhalten, hoben sie zuerst langsam beide Hände mit geballten Fäusten vor die Brust, zuckten dann mit den Schultern und begannen schließlich, den Kopf zu schütteln. Alsdann gingen sie dem Bootsmann locker einen Schritt entgegen, um sich sogleich blitzschnell wieder zwei Schritte zurückzubewegen. Zum Schluss drehten sie sich im Kreise – machten aber auch dabei keinen Finger krumm. Wegen dieser elastischen Haltung wurden sie von der FDJ-Grundorganisation für eine materielle Anerkennung in Form einer Prämie von 20 Mark vorgeschlagen. |
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» Berndt Gückel |
19.12.2025, 08:07 |
Herzlichen Dank für die Weihnachtsgrüße und die Wünsche fürs Neue Jahr, die ich hiermit sehr gern erwidere. Die Grußkarten sind nicht nur eine Augenweide, sondern weiten wie immer auch das Herz! Geschichte geht weiter: So gibt es den Verein der Mammutjäger schon lange nicht mehr und den Seeleuteverein eben bald nicht mehr … aufm Papier. Im Herzen wird er bis zum Höllenfeuer bleiben und in den Bibliotheken ewig. „Wir haben das schönste Stück Seefahrt erlebt, das es wohl je gegeben haben wird!“ (unbekannter Autor). Und, wir haben es niedergeschrieben und weitergelebt und leben ja noch! „Alles hat seine Zeit“ (Parteilehrjahr, Kurs für Fortgeschrittene). Weiß wer, wann die nächste Transitausgabe ist?
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» Redaktion BORDGESCHICHTEN |
14.12.2025, 11:50 |
| 3. Advent: Liebe Freunde der BORDGESCHICHTEN, unser letzter Band 25 ist auf dem Wege. Er wird z.Z. in Görlitz professionell gesetzt. Die gesamte Reihe ist dann eine gute Kapitalanlage, genauso wie die Prachtbände vom Brockhaus-Lexikon. Die Bände 1 bis 21 werden z. B. zur Zeit beim ZVAB für 540 Euro angeboten, ein Band für mehr als 25 Euro. (Die ersten Bände haben 8,70 Euro gekostet!) Anbieter ist ein Antiquariat in Freiburg/Breisgau. Qualität aus dem Osten hat eben ihren Preis. Wer bisher gezögert hat, darf jetzt dort zugreifen! |
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» Lothar Pantermöller aus Brunsbüttel |
11.12.2025, 09:57 |
„MS Blankenburg“ 11.12.1988 Auf dem Weg nach Tampico
Transitausgabe
Du heute soll noch Transitausgabe sein flüstert Ede mit Hein, Um 19:00 Uhr trifft man sich ohne Hast, vor der Last,
klönt mit dem Vordermann schaut sich mal die Liste an: Rotwein, Gin und Klosterbruder, der hat letztens noch geschmeckt, wie Wundheilpuder Cabinet und Club für die Lunge, Bonbons als Beruhigung für die Zunge
Danach saßen sie hinter der Messe: Hein, die Jungs und der Steward der Kesse, der machte seine erste Reise, und wußte nichts, vom Trinken und Saufen auf Seemannsweise,
Ede und Hein schenkten ihm tüchtig ein: Gin – Weinbrand, Weinbrand – Gin, hoch die Gläser immer rinn,
Anfangs konnte der Kleine noch stehen, später nicht mal mehr sehen… Dreimal ging er um etwas zu holen, beim Letzen Mal als gingen er wie auf glühenden Kohlen
Mit den Schultern den Gang ausfüllend, laut Losungen brüllend: Bei uns im Dorf, da können nach dem Saufen, die Männer, dass könnt ihr glauben ihr Penner! Noch auf den Händen laufen,
Die letzte Flasche war noch nicht ganz leer, da wurden ihm die Augenlider schwer, hätte Ede nicht die Finger in sein Hemd gekrallt, er wäre mit dem Kopf gegen die Winde geknallt
Ede und Hein brachten ihn dann runter und rein in die Kammer, auf dem Niedergang gab’s noch Gejammer: Oben die Hände haltend ging Hein, unten Ede in jeder Hand ein Bein… Ede hätte um ein Haar einen falschen Schritt gemacht, und Klein-Steward wäre mit einer Beule erwacht.
Nach einer halben Stunde wurde der Kleine in seiner Koje geweckt, durch den Karussell-Effekt Von der Kammer bis zum WC, Widergekäutes sah aus wie Gras und Klee,
So war seine Spur zu sehen, und roch auch nicht besonders schön
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» Heinz Liebscher aus Rostock |
10.12.2025, 21:12 |
Liebe Familie Gneuß, gern bin ich mit Ihrem Vater zur See gefahren. Er hat uns ebenso gerne zu den MS Aue und F. Freiligrath II-Treffen begleitet. Meine aufrichtige Anteilnahme gehört Ihnen
Heinz Liebscher (ehemaliger Organisator der MS Aue und KS F. Freiligrath II- Treffen) |
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» Michael Kluge |
10.12.2025, 10:43 |
Am 24.11.2025 hat Kapitän Peter Gneuß ( u.a. I. Offz. auf MS "Gröditz" und Kapitän auf MS "Gröditz", MS "Görlitz" und MS "Zwickau" (1) ) im Alter von 85 Jahren seine letzte Reise angetreten.
RIP |
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» Redaktion BORDGESCHICHTEN |
07.12.2025, 13:10 |
| Zum 2. Advent: Die BORDGESCHICHTEN Band 23 und 24 erfreuen sich dank ihrer Thematik (Kuba und Vietnam) größter Beliebtheit. Für den eigenen Gabentisch oder den der lieben Verwandten und Bekannten schnell noch zugreifen bevor die Auflage vergriffen ist! |
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» Michael Kluge |
06.12.2025, 12:54 |
Ihre letzte Reise haben angetreten:
am 26.11.2025 Kapitän Ernst Lüth ( u.a. II. Offz. auf MS "Zwickau" (1); I. Offz. auf MS "Trattendorf" ) im Alter von 79 Jahren;
am 24.11.2025 der NO Siegfried Mensinger ( u.a. I. Offz. auf MS "Neuhausen" ) im Alter von 82 Jahren:
RIP |
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» Berndt Gückel |
02.12.2025, 08:48 |
Ahoi Friedrich und alle Ehemaligen, der Himmel muss warten, aber wenn, dann schreiben wir eben da oben weiter. Denn auch dort gibts schöne Mädels, die beeindruckt werden wollen. Vorerst aber ... Wie in jedem Jahr, habe ich mich auch diesmal wieder mit einer Weihnachtsgeschichte aus unserer Zeit auf See bei der in Ostsachsen führenden regionalen Zeitung (mit Liebe zur Seefahrt) für den Abdruck in der Weihnachtsbeilage beworben. Beachte hier das gewaltige Lob für die Arbeit der Funker in der Weihnachtszeit Sollte das (mal wieder) gelingen, dann Frohes Fest! Falls nicht, hier der erste Beitrag für BG 1 im Reiche des Herrn. Du wirst doch wieder Chefradakteur? Und weil ich, egal was ich hier auch immer eintrage, einen shitstorm ernte ( beim letzten mal war ich wohl missverständlich mit dem Wort "Schmierfinken" umgegangen,), nur kurz zur Ergänzung: Natürlich fuhren nicht nur Sachsen zur See ... Euch, uns und allen Menschen ein schönes Fest ( ausgenommen die Politiker. Die sollen sich, ihre Frauen und Kinder und Enkel schon mal mustern lassen. Auf dass sie als Erste erfahren, was sie sich als unsere Zukunft haben einfallen lassen) ... Gute Nacht!
Raachermannels Flug (final version)
Seemannsweihnacht 1971. Nord Atlantischer Ozean. Bermuda Dreieck. An Bord des Lehr- und Frachtschiffes der Deutschen Seereederei Rostock erobern 120 Jungseemänner aus Thüringen, Sachsen, der Lausitz und Schneeberg die Große Weite Welt. Am Nachmittag des Heiligabends harren wir Matrosenlehrlinge, im feinsten Zwirn und viele Schiffstagesreisen entfernt von Mutti, in der weihnachtlich dekorierten Messe des MS GEORG BÜCHNER der Dinge, die da kommen. Zum Beispiel die bunten Pappteller mit den Süßigkeiten des Chefkoches und die Telegramme der Lieben daheim. Dem Funker piepsen noch immer die mehr als 200 Festtagsgrüße von Land in den Ohren. Und auch bei Neptun „piept es“ gewaltig. Mit Stille in der Heiligen Nacht kann der nichts anfangen. Schon gar nicht hier, im gefürchtetsten Seegebiet der Welt. Er lässt sich doch nicht zum Weihnachtsmann machen. Also geht die See hoch. Die Wellen schlagen gegen und auf das Schiff und durch alle Ritzen tropft der Atlantik zu uns herein. Der Dampfer wälzt sich im Meer „wie die Sau auf`m Mist“. Manchmal hebt eine garstige Welle das Schiff zehn, fünfzehn Meter in die Höhe und lässt es mit Wucht ins nachfolgende Tal klatschen. Dann reißen die Trägheitskräfte Kaffeetassen und Stollenteller mit Schwung von den festlich gedeckten Tischen in der Messe und katapultieren den Weihnachtsschmaus hoch an die Decke. Der hält sich dort oben nicht lange, krümelt und tropft zurück auf die Tische und auf die künftigen Kapitäne und Chiefs. Krümel im Haar und Kaffeeflecken auf weißen Hemden lenken gut ab vom Trennungsschmerz. Aber nicht lange, denn der Lichterbaum glänzt und der Bordfunk spielt gnadenlos Weihnachtslieder. Manch Tapferem kullert dabei ein Tränchen aus dem Auge. Mit der Weihnachtsansprache des Kapitäns an seine „Jungchens“ ist die Feier vorbei. Gleich den anderen Lehrlingen, kämpft sich auch unsere Kabinenbesatzung durchs schwankende Schiff zur Kammer zurück. Jeder will nun mit sich allein sein. Doch kaum sind wir drinnen, stockt uns der Atem. Gunthers Raachermannel ist weg! Sogleich kriegt er tiefrote Bratapfelbäcken, doch eher vom Blutdruck. „Wer war das? Wer hat mein Raachermannel geklaut?“. Weihnachten ohne Raachermannel geht nicht, schon gar nicht für einen, der in Schneeberg geboren wurde. S´Mannel ist Heimat, Liebe, Familie, Weihnachten und Tradition. Beinah wie Arzgebirg auf See. Doch dort im Bulleyekasten, wo es bisher stand, steht nur noch Luft. „Ihr Sauhunde, rückt mein Raachermannel raus!“ fordert Gunther, schubst und würgt an uns rum, vermutet also völlig falsch. Dann schluchzt er bitterlich los. Höchste Gefahr für`s friedliche Fest. Doch das Bermuda Dreieck gibt sich mit Schnitzholz nicht ab. Es verschlingt nur komplette Schiffe. Also muss Gunthers Mannel ja irgendwo sein. „Vielleicht ist es runtergefallen?“ schlägt Kucki vor und die Suche am Boden beginnt. Vier Matrosenlehrlinge und sechs Quadratmeter, das ist schnell getan. Vom Mannel jedoch keine Spur. Gunther will nun „nicht mehr leben“. Hemmungslos weinend und mit Schwung wirft er sich auf die Koje. Da macht es „Flupp“ und ein Raachermannel fliegt durch die Kammer, landet am Boden, verliert einen Arm dabei doch ist wieder da. Dem Kaffee und Stollen gleich war es wohl vorhin auch an die Decke geflogen und dann auf der Matratze gelandet. Verborgen im Spalt zwischen Kopfkissen und Bettgestell, hatte es nun 70 Kilogramm Körpergewicht und der Verzweiflung eines jungen Welteroberers bedurft, um den Kleinen aus dem Versteck zu katapultieren? Egal wie, Weihnachten ist gerettet. „War nicht so gemeint.“ knurrt nun Gunther in unsere Richtung. Dann klebt, schmirgelt und poliert er mit Sorgfalt an seinem Stück Erzgebirge herum. Zur Nacht nimmt er den frisch Operierten mit sich ins Bett und hält ihn dort sicher und warm. Die Welt ist wieder im Lot, beinah gar schie sogar, wie im Arzgebirg eben, daheim also. Fröhliche Weihnachten!
Liebe Grüße an Alle, Ahoi, Berndt |
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» Redaktion BORDGESCHICHTEN |
30.11.2025, 10:56 |
| Allen langjährigen Freunden der BORDGESCHICHTEN, den Zaungästen und allen Lesern dieses Gästebuches, ausgenommen die unten erwähnten Schmierfinken, einen freudvollen 1. Advent sowie alle weiteren, ein frohes Weihnachtsfest, ein gesundes und friedliches 2026, verbunden mit einem gesteigerten Interesse an unserem letzten Band 25. Selbst diesen als ersten Band der Reihe zu erwerben lohnt sich. Wer aber jetzt noch eine spannende maritime Erzählung in der Hinterhand hätte, der sei an ein Wort von Michael Gorbatschow erinnert: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Wir müssten es außerordentlich bedauern, dass er damit nicht früher gekommen ist, und können nur auf ein nächstes Leben verweisen. Viel Erfolg dort! |
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